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Das 9 Meter hohe Monument aus weißem Carraramarmor war ein Geschenk Kaiser Wilhelm II an die Stadt Rom anläßlich seines 43. Geburtstages am 27. Januar 1902. Es wurde am 5. August 1904 im Beisein des italienischen Königs Vittorio Emanuele II und natürlich des Bildhauers mit seiner Frau (s. Abb.) enthüllt. Der Deutsche Kaiser ist nicht anwesend, da er dokumentieren wollte, dass das Denkmal ein Geschenk des deutschen Volkes sei. |
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Das Denkmal ist in Teilen beschädigt. Eine grundlegende Restaurierung zusammen mit einer Schutzschicht aus Feinwachs erscheint dringend geboten. Gustav Eberlein (geb. 1847 in Spiekershausen bei Hann. Münden, gest. 1926 in Berlin) war mit der Ausführung des Werkes ohne Wettbewerb direkt vom Kaiser beauftragt worden, sehr zum Unmut vieler Künstlerkollegen. Eberlein gehörte zu den bekannteren und wohl am meistenbeschäftigten Bildhauern der "Berliner Bildhauerschule des 19. Jahrhunderts". Von ihm stammen über 700 Skulpturen und ca. 300 Gemälde. Neben seinen Amor-Psyche-Gruppen in der Art von Reinhold Begas, Portraitbüsten und Werken mit christlichen Themen stammen von ihm viele Denkmäler für die Hohenzollern, für andere Herrscher und "Geistesgrößen", u.a. für Goethe im Rom (1904), Wagner (1903) und Lortzing (1906) in Berlin sowie Laube in Sprottau. Auch das Nationaldenkmal von Argentinien (1914) sowie weitere 6 Denkmäler in Buenos Aires und Santiago de Chile hat er geschaffen.
Eberlein war von Jugend an ein glühender Verehrer Goethes. Ohne einen Auftrag erhalten zu haben, schuf er 1897 zwei Fassungen der Büste "Goethe bei der Betrachtung von Schillers Schädel". 1900 gewann er bei dem Wettbewerb für das Goethe-Denkmal in Straßburg nur den 2. Preis. Er war über die Entscheidung zutiefst empört, denn nicht nur er hielt seinen Entwurf für den besseren. So hat er wohl deshalb die Idee zu einem Goethe- Denkmal für Rom an den Kaiser herangetragen, wie er 1919 bekennt. Zunächst formte er als ersten, noch kleineren Entwurf die Skulptur "Goethe am Meer" (ehemals im Eberlein- Museum Hann. Münden, seit 1975 in der Alten Nationalgalerie Berlin), - eine plastische Aufnahme des Gemäldes von J.H.W. Tischbein "Goethe in der Campagna". Dem zweiten Entwurf, nach dem das Goethe-Denkmal ausgeführt wurde, liegt ein geistreiches Konzept zugrunde: Der junge Goethe, auf einem Kompositkapitell stehend, bildet die Zentralfigur über
drei Nebengruppen am Sockel. Dieses sind vorn links Abbildungen der Hauptfigur und der Nebengruppen, meist noch in der ursprünglichen Ton-Fassung, hat Eberlein in der Mappe "Das Goethe-Denkmal in Rom und andere neuere Werke" zusammengefaßt und 1904 veröffentlicht. Hierin ist auch seine Kolossalskulptur "Der sterbende Goethe Mehr Licht!" enthalten, die 1905 als Gipsentwurf in der Großen Berliner Kunstausstellung zu sehen war.
Der 1,75 Meter hohe Modellentwurf zum Goethe-Denkmal in Gips, der von der Tonfassung abgegossen worden war und der die Vorlage für die fünffache Vergrößerung in Marmor bildete, hat sich aus dem Bestand des ehemaligen Eberlein-Museums in Hann. Münden erhalten. Es wurde zusammen mit einer Vielzahl anderer Werke im Bauschutt auf dem Dachgeschoß des Museums im Schloß gefunden und 1986 in die Restaurierungsmaßnahmen, die auf Veranlassung und mit Hilfe der Gustav-Eberlein-Forschung e.V. durchgeführt wurden, einbezogen. Ergänzt wurden der Kopf des Goethe und des Mephisto, die "verloren" gegangen waren.
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